DIGNITY THERAPY

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Dignity Therapy
Was ist Dignity Therapy?
Dignity Therapy ist ein empirisch fundierter, kurztherapeutischer Ansatz, entwickelt von Prof. Dr. Harvey M. Chochinov. In einem Gespräch werden Menschen am Lebensende angeleitet, über wichtige Lebenserfahrungen, Beziehungen und Wertvorstellungen zu sprechen. Auf Basis dieses Gesprächs entsteht ein persönliches Dokument, das Betroffenen und Angehörigen Kraft und Orientierung bietet und das Sinn- und Würdeempfinden stärkt.
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Für wen ist Dignity Therapy geeignet?
Dignity Therapy richtet sich an
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Fachpersonen wie Pflegende, Seelsorger:innen, Therapeut:innen, Ärzt:innen
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Patient:innen mit schweren oder fortschreitenden Erkrankungen, die ihre Lebenserfahrungen und Werte festhalten möchten
➡️ Zu den Kursen für Fachpersonen, die Dignity Therapy anbieten möchten
Wer bietet Dignity Therapy in der Schweiz an?
Eine aktuelle Übersicht an Personen, die von dignitytherapy.ch (Kursleiter: Peter Muijres) ausgebildet worden sind und Dignity Therapy anbieten, zeigt die interaktive Karte der Dignity Therapy Anbieter.
Wie wirkt Dignity Therapy?
Studien zeigen: 91 % der Patient:innen empfinden die Therapie als hilfreich, 76 % berichten von gesteigertem Würdegefühl, 68 % von mehr Lebenssinn und 81 % von positiven Effekten auf ihre Familie.
➡️ Mehr Fakten zur Forschung
➡️ Aktuelle Studien und Publikationen
Können alle Dignity Therapy lernen und anbieten?
Der Dignity-Therapy-Kurs vermittelt eine umfassende Vorbereitung und befähigt Teilnehmende, diese Methode anzuwenden. Es ist keine spezielle fachliche Vorausbildung erforderlich. Wichtig sind vor allem Interesse am Menschen, Freude an Gesprächen und die Motivation, diese Erfahrungen sorgfältig festzuhalten.
Welche Kurse werden angeboten?
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Dignity Therapy Kurs (2 Tage): Grundlagen rund um Würde, Interviewtechniken, Lebensdokument-Erstellung, Anwendung in Praxisfällen. ➡️ Mehr über die Dignity Therapy Kurse
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Dignity in Care Kurs (1 Tag): vermittelt praxisnahe Prinzipien und Methoden, um Menschen in Pflege- und Betreuungssituationen mit Respekt, Mitgefühl und Einfühlungsvermögen zu begegnen. Ziel ist es, ihr Selbstwertgefühl und ihre Selbstbestimmung zu stärken und so ihr Wohlbefinden zu fördern. ➡️ Mehr über die Dignity in Care Kurse
Wo finden die nächsten Dignity Therapy Kurse statt?
Aktuelle Termine sind auf der Kursseite aufgeschaltet.
📍 Die meisten Kurse finden in der Region Zürich/Meilen statt.
📍 Bei genügend Teilnehmer:innen auch an anderen Standorten in der Schweiz oder im Ausland, zum Beispiel in Deutschland, Österreich oder in den Niederlanden.
📍 Auf Anfrage können auch Kurse für Firmen, Institutionen oder andere Anbieter vor Ort durchgeführt werden (z. B. Spital, Pflegeheim, Spitex oder als Teil einer Aus-/Weiterbildung).
Wie erfahre ich, wenn neue Kurse aufgeschaltet oder Referate angeboten werden?
Wer sich noch nicht entscheiden kann und bei neuen Kursdaten und Angeboten auf dem Laufenden bleiben möchte, darf sich gerne in die Interessentenliste einschreiben (einfach bei Peter Muijres via info@dignitytherapy.ch melden).
Wie teuer ist eine Dignity Therapy und welche Leistungen beinhaltet sie?
Die Kosten variieren je nach Therapeut:in und Setting. Die Preisempfehlung einer Dignity Therapy bewegt sich im Rahmen von 650-2200 Franken. Je nach Erfahrungsstand der Anbieterin oder des Anbieters, individuellem Aufwand und Extraleistungen kann der Preis variieren. Inbegriffen sind in der Regel:
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Terminfindung, Vorbereitung und Briefing
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Treffen mit Patient:in und ggf. Angehörigen für das biografische Interview
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Verschriftlichung (Transkription und Edition)
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Aufbereitung und Übergabe des fertigen Dignity-Dokuments
Extraleistungen bei einer Dignity Therapy können sein:
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Das Dokument wird ergänzt mit Fotos (eigenen Bildern oder ein Shooting mit einem professionellen Fotografen, inkl. Bildbearbeitung)
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Professionelle Gestaltung des Dokuments durch einen Grafiker, inkl. Druck und Bindung
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Audio-Aufnahme des Interviews oder Auszügen davon, ev. in Zusammenarbeit mit einem Podcast-Produzenten
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Video-Aufnahmen des Interviews, Auszügen davon oder Produktion eines Video-Portraits
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Projekt-Koordination aller Dienstleister bei komplexeren Aufträgen (z. B. Dignity-Dokument inkl. Verfilmung und Fotoshooting)
Wer übernimmt die Kosten für eine Dignity Therapy?
Die Kosten werden in der Regel vom Auftraggeber getragen (Patient:in oder Angehörige). Gelegentlich können sie ganz oder teilweise durch Institutionen wie Hospize, Kirchen, Stiftungen oder über Spenden finanziert werden. Die katholische Kirche Meilen nimmt zudem Anfragen zur finanziellen Unterstützung bis CHF 700 entgegen. Fragen Sie für eine Finanzierung aus Spenden oder über die Kirche gerne persönlich an (info@dignitytherapy.ch). Seitens Stiftungen kann die Hatt-Bucher-Stiftung angefragt werden. Dazu müssen Sie über eine Organisation wie ein Pflegeheim, Pro Senectute oder den Sozialdienst eine Anfrage einreichen.
Was ist der Unterschied zwischen Dignity Therapy und Dignity in Care?
Während Dignity Therapy ein klar strukturiertes Verfahren mit einem Enddokument ist, beschreibt Dignity in Care eine umfassende Haltung im Pflegealltag.
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Dignity Therapy (dt.: würdezentrierte Therapie) ist eine kurztherapeutische Methode für Menschen am Lebensende. In einem biografischen Interview werden prägende Erfahrungen, Werte und Beziehungen festgehalten. Daraus entsteht ein persönliches Dokument, das Sinn, Würde und Orientierung stärkt und an Angehörige weitergegeben werden kann.
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Dignity in Care (dt.: Würde in der Pflege) ist ein Pflegeansatz, der Respekt, Empathie und Mitgefühl ins Zentrum stellt. Er berücksichtigt individuelle Bedürfnisse und Lebensgeschichten, stärkt Autonomie und Selbstwertgefühl und trägt dazu bei, die Lebensqualität auch in belastenden Situationen zu erhalten.
Kann ich nach dem Kurs direkt selbständig werden und Dignity Therapy anbieten?
Ja, nach erfolgreicher Absolvierung des zweitägigen Kurses erhalten Sie eine Teilnahmebestätigung und dürfen als Anbieter:in von Dignity Therapy Erfahrungen sammeln. Im Kurs lernen Sie alle Grundlagen und erhalten Gelegenheit zum Üben und Netzwerken. Nach Absolvierung eines Aufbaukurses sind sie zertifizierte:r Dignity Therapy Anbieter:in.
Gibt es auch Vertiefungs- oder Auffrischungskurse?
Derzeit gehören Aufbaukurse noch nicht zum Standardangebot. Aufgrund der steigenden Nachfrage sind jedoch erste Formate in Planung. Bei Interesse können Sie sich gerne an Peter Muijres (info@dignitytherapy.ch) wenden. Zusätzlich bieten auch Medienberichte oder Referate regelmässig wertvolle Einblicke in das Thema.
Ist „Lebensspiegel“ dasselbe wie Dignity Therapy?
Im Prinzip schon. Begriffe wie "Lebensspiegel", "Würdetherapie" und "würdezentrierte Therapie" basieren auf dem gleichen Modell von Harvey M. Chochinov. Wir empfehlen, stets den Originalbegriff Dignity Therapy zu verwenden.
Wer bietet Dignity Therapy Kurse, Beratung und Forschung in der Schweiz an?
Peter Muijres, Psychologe und medizinischer Anthropologe, führt regelmässig Kurse durch, forscht seit 2016 zu Dignity Therapy in der Schweiz und bietet auch Referate an.
➡️ Mehr über Peter Muijres
Haben Sie weitere Fragen oder möchten Sie sich für einen Kurs anmelden?
📧 Kontakt aufnehmen: Schreiben Sie gerne ein Mail an info@dignitytherapy.ch oder nutzen Sie das Kontaktformular.
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Weitere Fragen
Wie lange dauert eine Dignity Therapy Sitzung?
Eine Dignity Therapy umfasst Vorbereitung und Briefing, ein 45–75-minütiges Gespräch sowie die Erstellung und Übergabe des Lebensdokuments. Umfang und Dauer können individuell mit der Anbieterin oder dem Anbieter abgestimmt werden.
Kann man Dignity Therapy auch online durchführen?
Ja, es gibt Anbieter:innen, die Dignity Therapy per Videoanruf ermöglichen, sofern die technischen Voraussetzungen gegeben sind. Tools wie Skype, Microsoft Teams oder Zoom eignen sich gut dafür. Wenn immer möglich ist ein persönliches Gespräch natürlich vorzuziehen.
Was bringt Dignity Therapy für Angehörige?
Das erstellte Lebensdokument dient Angehörigen als bleibende Erinnerung, kann Trauerprozesse unterstützen und die Freude am Leben wieder aufflammen lassen.
Gibt es Dignity Therapy auch für Menschen ohne schwere Erkrankung?
Ja. Dignity Therapy kann auch Menschen unterstützen, die ihr Leben reflektieren und dokumentieren oder sich neu orientieren möchten. Bisher gibt es jedoch noch wenig Forschung zu nicht-palliativen Zielgruppen.
Ist Dignity Therapy wissenschaftlich anerkannt?
Ja, zahlreiche internationale Studien belegen die Wirksamkeit, u. a. hinsichtlich Würdegefühl, Lebenssinn und psychischer Entlastung. Auch Peter Muijres hat intensiv zur Wirksamkeit geforscht und publiziert.
➡️ Zur Forschung
Kann ich Dignity Therapy verschenken?
Ja, viele Therapeut:innen bieten Gutscheine an – eine besondere Form der Wertschätzung und Erinnerung.
Wie finde ich eine:n Dignity Therapy Anbieter:in in meiner Nähe?
Über die interaktive Karte auf dignitytherapy.ch/anbieter-finden können Sie anerkannte Anbieter:innen in der Schweiz finden.